Bildbearbeitung: Retuschieren von Störfaktoren
- ostseefotografie
- 29. Apr. 2019
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 25. Mai 2020
Oft ist Kunden nicht wirklich klar, was in der Nachbearbeitung ihrer Bilder alles möglich ist. Mit diesem Beitrag möchte ich etwas Licht ins Dunkel bringen, damit du in deiner Auswahlgalerie besser weißt, welche "Kleinigkeiten" dich nicht davon abhalten sollten ein Bild auszusuchen.
Grundsätzlich versuche ich immer die Bilder vor Ort so zu schießen, dass in der Nachbearbeitung möglichst wenig wegretuschiert werden muss. Trotzdem ist es leider nicht immer möglich gar keine störenden Pfosten, Mülleimer, fremde Menschen, oder Ähnliches im Hintergrund zu sehen. Gerade in der Tierfotografie ist der Moment in dem das Tier besonders niedlich schaut meist auch schon wieder vorbei, wenn man alles was stört entfernt hat. In solchen Momenten drücke ich im Zweifel lieber einmal mehr auf den Auslöser und bearbeite dann lieber etwas länger nach, als den Moment zu verpassen.
Ein schönes - und zugegeben recht extremes - Beispiel ist dieses Bild von Logan. An der Location hatten wir eine kleine Treppe auf der Logan ganz brav und majestätisch stand, aber egal wie wir uns gedreht und gewendet hätten, der Spielplatz im Hintergrund wäre immer zu sehen gewesen.
In der fertigen Version des Bildes ist von dem Spielplatz nichts mehr zu sehen und das ganze Bild wirkt viel ruhiger und harmonischer, oder? Wäre doch wirklich schade um dieses Bild gewesen, wenn es vielleicht aussortiert worden wäre, weil der Spielplatz im Hintergrund stört!
Ein weiteres Beispiel ist dieses schöne Bild vom lieben Mitch. Manchmal ist es nicht möglich den Hund von der Leine zu lassen, sei es weil die Location auch von anderen Hunden besucht wird, oder aber zu befürchten ist, dass der Hund sonst das Weite sucht. Auch das ist kein Problem und im fertigen Bild erahnt niemand mehr, dass neben Mitch eigentlich die Besitzerin stand, oder?
Ein weiteres "Problem", welches wohl vor allem den Pferdebesitzern wohlbekannt sein dürfte, sind die schön gespitzten Ohren, die man bei seinem Vierbeiner am liebsten auf jedem Foto hätte. Sunny ist da ein ganz besonderes "Problemkind". Nur ganz vereinzelt spitzte er die Ohren und meist passten dann andere kleine Details auf den Fotos nicht wirklich. Auch für solche Fälle gibt es die Bildbearbeitung. So wurden Sunnys Ohren auf diesem Foto "einfach" durch seine gespitzten Ohren aus einem anderen Bild ersetzt - also aus 2 Bildern wurde 1 gemacht. Auch das sieht man dem Endergebnis nicht an, oder? Und schön wirkt Sunny viel freundlicher und das Bild noch stimmiger! (Den Halsring, habe ich natürlich auch verschwinden lassen!)
Als letztes möchte ich noch ein Vorher-Nachher Bild zeigen, welches vielleicht nicht so extrem wirkt wie die vorherigen Bilder, aber dennoch einen schönen Effekt zaubert! Gerade wenn man mit seinen Tieren beim Fotoshooting kuschelt, sind die Sachen spätestens gegen Ende des Shootings voller Haare. Auch diese möchte man nicht unbedingt auf den Bildern haben und auch diese "zaubere" ich natürlich weg! Würde man den Vorher-Nachher Vergleich nicht haben, würde es vielleicht gar nicht stören, so sieht man jedoch sehr gut, was für einen schönen Effekt auch kleinere Retuschen haben! Genauso ist es mit dem Grashalm vor Benni. Auf dem Original wirkte er störend und natürlich hätten wir ihn wegmachen können und das Bild nocheinmal schießen können! Aber dieser Blick von Lico Richtung Benni, der pure gute Laune ausstrahlt und seine Flausen im Kopf zur Geltung bringt, wäre so bestimmt nicht nocheinmal gekommen! Zusätzlich, habe ich auch auf diesem Bild die Leine verschwinden lassen und den dicken Baum ganz rechts ersetzt lassen, um das Bild symmetrischer wirken zu lassen!
Ich hoffe ich konnte dir zumindest ein wenig zeigen, was in der Nachbearbeitung von Bildern so alles möglich ist! Nun sollte wirklich niemand mehr "Angst" haben Bilder aus der Auswahlgalerie auszusuchen, die kleinere - oder manchmal eben auch größere - störende Elemente im Bild haben!
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